Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta

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Christkönig 2012

25/11/2012 


Im Namen des Vaters + des Sohnes + des Heiligen Geistes.Kennen Sie das? „Du redest nur – Du liebst mich gar nicht wirklich!“ – „Sie haben mir den Job versprochen – aber jetzt weiß ich: Es war nur leeres Gerede!“ – „Tut mir leid“, sagt einer. Damit er seine Ruhe hat. Aber nicht, weil er es wirklich so meint. Wir alle wünschen uns, dass Worte und Handlungen zusammenstimmen, zumindest in den wichtigen Dingen des Lebens. Wir wünschen uns Echtheit. Nur in der Kirche, das erwarten viele, soll es nicht so ernst gemeint sein. Sogar bei Geistlichen gelten die, die es ernst nehmen als Frömmler. Die übertreiben. Und viele Leute hätten gern einen Pfarrer, der ’s nicht so ernst nimmt. Und so wird alles unecht. Auch dieses Fest heute. Das Hochfest Christkönig fragt doch nichts anderes als: Was bedeutet Christus für mich? Hat er in meinem Leben etwas zu sagen? Soll er im Leben meiner Kinder etwas zu sagen haben? Können wir uns als ganze Pfarre auf ihn einlassen? Viele Menschen haben das getan. Viele andere verstehen das ganz und gar nicht so. Dieser Tage hatte ich ein Brautpaar zur Ehevorbereitung. Er Protestant, und sie sagt mir: „Direkt gläubig bin ich nicht, aber Taufe, Kommunion, Hochzeit… das gehört halt dazu.“ Wie ginge es dieser Frau, wenn ihr Mann ihr eines Tages sagt: „Ich liebe dich nicht, aber du gehörst einfach dazu…“ Oder wie wenn ein Vater das seinem Buben sagen würde? Das Fest Christkönig fragt uns nach unserer Beziehung zu Christus. Habt Ihr eine Beziehung zu Jesus Christus? Ist sie echt? Zu sagen „Ich glaube an Gott“, ist leicht. Aber ihn anbeten, auf ihn hören…? Dieses Fest zeigt uns: Das Bekenntnis zu Jesus ist brisant. Auch politisch brisant. Das war immer so; schon bei den ersten Christen. Wer sich taufen ließ – und sich so für Christus entschied (denn das bedeutet die Taufe ja) –, der erteilte allen anderen Herrschaften eine Absage. Der römische Staat hat das genau so gesehen – und die Christen verfolgt. Als 1925 das Christkönigfest eingeführt wurde, war es ähnlich. Für viele (gerade junge) Katholiken war dieses Fest ein Zeichen gegen den Führerkult der Nazis. Nicht Hitler ist unser Führer, sondern Christus. Fazit: Wenn uns unser Christsein nichts kostet, es uns nie in eine Zwickmühle bringt, dann ist es nicht ernst.
Auf was lassen wir uns ein, wenn wir dieses Fest „Christus ist der König“ ernst nehmen? M. a. W. was für ein König ist Jesus? Da ist eindeutig ein Anspruch Jesu, in allen vier Evangelien. Und von Anfang an waren die Christen überzeugt: Dieser Jesus von Nazareth ist ein Maßstab. Der Maßstab. Wenn sie von ihm sprachen, sagten sie: „der Herr!“ Da ist also der Anspruch Jesu. Jeder muss sich dem stellen. Und es gibt nur drei oder vier Möglichkeiten, das zu tun. Man kann sagen: „Ja, er ist der Herr.“ Oder: „Nein, er ist es nicht!“ Oder man sagt: „Vielleicht ist er es… ich muss das klären.“ Und schließlich gibt es viele, die sagen: Jesus ist mir wurst. Die Fragen klären sich, wenn man sieht, wie Jesus auftritt. Eine Verwechslung mit anderen Königen ist da ausgeschlossen: kein Palast, keine Diener, keine Soldaten, kein Reichtum, keine vornehmen Leute, keine Grenzen, kein ruhmreicher Tod. Aber ein König. Stattdessen Zärtlichkeit und Zorn über das Unrecht, Wahrheit und Barmherzigkeit… So ein König ist Jesus. Wer immer das heutige Fest wirklich feiert, der sagt: Dieser Jesus Christus wird einmal das letzte Wort über diese Welt sprechen. Der fragt sich: Von was lasse ich mich bestimmen (innerlich und äußerlich)? Ist das Jesus? Die Pfarre feiert heute Christus, den König – und will sich immer wieder fragen: Wo wird das konkret, dass er bestimmt? Wer immer das heutige Fest wirklich feiert, der glaubt: Jesus ruft jeden, sich ihm anzuschließen.
Zum mündlichen Vortag bestimmt, verzichtet der Text auf exakte Zitierung und Angabe von Quellen. Er bleibt Eigentum des Autors. Jede Veröffentlichung und Vervielfältigung bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors. C. Martin

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